Seitdem bekannt wurde, dass der Erbbaurechtsvertrag zwischen Friedrich Knapp und der Stadt zum Jahresende ausläuft und die Gefahr besteht, dass das Gliesmaroder Bad endgültig geschlossen wird, gibt es bei vielen Bürger und Bürgerinnen großen Informations- und Diskussionsbedarf.
Vor diesem Hintergrund laden wir alle, die an dem Baderhalt interessiert sind, zu einer öffentlichen Veranstaltung zur Situation des Gliesmaroder Bades ein.
Zur Teilnahme anfragen werden wir Vertreterinnen und Vertreterinnen der Ratsfraktionen, der Bezirksratsfraktionen der Stadtbezirksräte 112, 111, 120, der Stadtverwaltung, der Stadtbad GmbH. Außerdem die Geschäftsführung der Badezentrum Gliesmarode Betriebsgesellschaft mbH, die DLRG, Schwimmsportvereine und andere.
Bitte versuchen Sie, dabei zu sein. Und geben Sie bitte die Info zu unserer Veranstaltung an Familienangehörige, Freunde, Bekannte und Nachbarn weiter.
Von Dr. Gary Blume und Artur Schmieding, Förderverein des Badezentrums Gliesmarode e.V.
Stiftung statt Pachtvertrag: Das Bad Gliesmarode muss erhalten bleiben
Am 31.12. 2024 läuft der zwischen Friedrich Knapp und der Stadt auf zehn Jahre abgeschlossene Erbbaurechtsvertrag für das Bad Gliesmarode aus. Statt der im Erbbaurechtsvertrag vorgesehenen Verlängerungsmöglichkeit um maximal 2 x 5 Jahre möchte Friedrich Knapp den Weiterbetrieb durch die Aufnahme des Bades Gliesmarode in die neu zu gründende Stiftung „Haus der Musik“ langfristig absichern.
Die Jahre nach Sanierung und Wiedereröffnung 2016 haben gezeigt, wie wichtig das Bad Gliesmarode immer noch ist. Es wird nach wie vor intensiv genutzt, vor allem von jungen Familien, Schulkindern und älteren Menschen. Wesentlich war und ist die Nähe und gute Anbindung der östlichen und nördlichen Stadtteile Braunschweigs, sie motiviert viele Menschen, die sonst womöglich nicht schwimmen gehen würden.
Hinzu kommen zahlreiche Kurse im Schwimmbad und auch im Gymnastikbereich. Sauna und Massagen werden zur Entspannung und Gesundheitsvorsorge gerne angenommen. Auf die Bedeutung des Schwimmens für die Gesundheit und den Erwerb der Schwimmfähigkeit verweisen wir hier nur am Rande: Als Förderverein haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten das Schwimmenlernen vieler Kinder aus sozialen Einrichtungen auch durch eigene Kurse unterstützt.
Für den Erhalt des Bades durch Abschluss des Erbbaurechtsvertrags, die Übernahme der Sanierungskosten und des jährlichen Zuschussbedarfs für den laufenden Betrieb möchten wir an dieser Stelle Friedrich Knapp unseren großen Dank aussprechen. Nun sind wir besorgt um die Zukunft des Bades.
Die bereits im Februar 2024 in einer „Grundsatzvereinbarung und Absichtserklärung“ durch Friedrich Knapp und die Stadt festgeschriebene Absicht, das Bad Gliesmarode in die Stiftung „Haus der Musik“ aufzunehmen, sollte unbedingt realisiert werden.
Im Interesse der Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger appellieren wir an die Beteiligten, die entsprechenden Verhandlungen zum Erfolg zu führen.
Dr. Gary Blume (1. Vors.) und Artur Schmieding (Stellv. Vors.)
foerderverein-badezentrum-gliesmarode berichtet:
Hier eine Pressemitteilung der Stadt Braunschweig zum Weiterbetrieb des Gliesmaroder Bades nach Ablauf des Pachtvertrags zwischen Friedrich Knapp und der Stadt.
Ob Stiftung oder Pachtvertrag – für uns ist nur wichtig, dass das Gliesmaroder Bad weiterbetrieben wird. Alle unsere Argumente für die Badrettung 2013/14 gelten weiter:
Es ist für den bevölkerungsreichen Nordosten Braunschweigs nicht wegzudenken und stellt als ruhiges Familien- und Schulbad eine sinnvolle Ergänzung zum städtischen Bäderangebot dar. Die guten Besucherzahlen seit der Wiedereröffnung und die Nutzung durch zahlreiche Schulen für den Schwimmunterricht beweisen das.
Braunschweig, 8. Juli 2024 - Referat Kommunikation
Der Braunschweiger Unternehmer Friedrich Knapp lässt den Erbbaurechtsvertrag für das Bad Gliesmarode zum 31. Dezember 2024 vertragsgemäß auslaufen.
Das Bad könnte aber in die neu zu gründende Stiftung "Haus der Musik" integriert werden. In der "Grundsatzvereinbarung und Absichtserklärung" zum geplanten Haus der Musik, die im Februar zwischen Friedrich Knapp und der Stadt Braunschweig geschlossen wurde, ist bereits vorgesehen, dass auch das Bad Gliesmarode und dessen Betrieb in die geplante Stiftung aufgenommen werden können.
In den laufenden Gesprächen zur Stiftungsgründung ist nach der Entscheidung von Herrn Knapp jetzt zunächst festgelegt worden, dass die beauftragte Kanzlei bei den Vorbereitungen für die Ausgestaltung der geplanten Stiftung auch eine neue Struktur für den Betrieb des Bades in Verantwortung der Stiftung prüfen wird.
Eine Vorfestlegung ist damit noch nicht verbunden, zumal bei einem Rechtsträgerwechsel neben dem Betrieb auch die bauliche Situation des Bades und die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt beleuchtet werden müssen. Die notwendigen Prüfungen werden daher eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Dabei wird insbesondere die Sicherstellung des Schulschwimmens im Fokus sein.
Am 27. Februar 2007 hatte der Rat der Stadt beschlossen, ein neues Freizeit- und Erlebnisbad an der Hamburger Straße errichten zu lassen und mit Inbetriebnahme des neuen Bades einige ältere Bäder zu schließen, die einen erheblichen Sanierungsstau aufwiesen. Mit dem sogenannten 3-Bäder-Konzept sollte an drei verbleibenden Hallenbadstandorten ein qualitativ hochwertiges Angebot mit unterschiedlichen Ausrichtungen geschaffen werden. Einer der nach dem Beschluss des Rates zu schließenden Bäderstandorte war das Badezentrum Gliesmarode.
Friedrich Knapp hatte im Zuge der Schließungspläne Anfang Februar 2014 öffentlich erklärt, das Badezentrum Gliesmarode sanieren und den dortigen Badbetrieb fortführen zu wollen. Anschließend hatte er unter Einschaltung von Fachleuten die Machbarkeit der Projektrealisierung prüfen lassen. Mit Beschluss vom 21. Oktober 2014 beauftragte der Rat die Verwaltung, einen Erbbaurechtsvertrag mit Herrn Knapp abzuschließen.
Die Laufzeit des Erbbaurechtes wurde auf zunächst zehn Jahre vereinbart. Dem Erbbaurechtsnehmer wurde die Option eingeräumt, das Erbbaurecht zweimal um jeweils fünf Jahre verlängern zu können. Diese Frist ist verstrichen, und Herr Knapp hat nun mitgeteilt, dass er sich gegen eine Fortführung in der bisherigen Trägerschaft entschieden hat und stattdessen die Möglichkeit, das Bad Gliesmarode in die noch zu gründende Stiftung zum Haus der Musik aufzunehmen, favorisiert.