November
Nein, es gab nicht das Gedränge und Geschubse wie wir es vom Magnifest kennen. Auch nicht laut, sondern eher leise und ruhig. Fröhliche Gesichter beherrschten das Bild, wozu das wunderbare Sonnscheinwetter erheblich beitrug. Glück gehabt, es hätte auch deutlich anders kommen können. Das vielseitige Verzehrangebot lockte an die Stände und sorgte bei den geräucherten Forellen für überraschte Blicke. Die Goldforellen waren den meisten unbekannt und es bedurfte einer intensiven Information über diese Art der Lachsfische. Schnell war der Räucherfisch ausverkauft und manch ein später kommender Interessent musste enttäuscht seine Kaufabsicht aufgeben. Ein Jahr warten ist ja auch keine ermunternde Perspektive.
Es war sehr harmonisch, das Biotop wurde allein oder mit Führung erkundet. Niemand wurde von einer Biene gestochen, sie wurde auch nicht geärgert.
Kinder mit Äpfeln
Bedanken müssen wir uns bei denjenigen, die nicht der Gruppe angehören, und trotzdem ihren Beitrag zum Gelingen leisten. Sie haben gebacken, den Kuchenstand betreut, den Kaffee gekocht. Das war so abgesprochen. Als die Veranstaltung sich dem Ende zuneigte, haben sie Bleche, Schüsseln und alles benutzte Geschirr wie selbstverständlich abgewaschen. Niemand hätte gewagt, sie darum zu bitten. Zu dem Zeitpunkt saßen wir aktiven Biotopler schon im Zelt und vergnügten uns.
Und wenn dann noch jemand zu gleicher Zeit in Bevenrode aktiv mitwirkt und für uns in Waggum Muffins anfertigt, zeigt das eine wunderbare gemeinschaftsfördernde Einstellung.
Bild vom Kuchenstand
Besucher im Zelt
Die Kürbisernte in diesem Jahr wurde Opfer der Schnecken Von den 43 Setzlingen war nicht mehr viel zu sehen. Aber es waren wohl nicht nur die Schnecken . Die von ihnen verschonten Pflanzen wuchsen enorm aufgrund der Witterung. Jedoch war auch hier die Ernte enttäuschend. Die Früchte haben wir vergeblich gesucht. Es waren wohl vorrangig männliche Blüten, die uns vorgaukelten, dass ein gute Ernte zu erwarten ist. Allerdings bilden männliche Blüten keinen Fruchtkörper. Für die Kürbissuppe hat es gereicht und einige wenige wurden von Besuchern gegen eine selbst festzulegende Spende abgegeben. Der Kompost förderte das Wachstum der Kürbispflanze so, dass die Triebe bis zu den höchsten Zweigen der Pfaffenhütchen wuchsen. Auch die Kapuzinerkresse genoss den Standort und entwickelte eine herrlich anzusehende Blütenpracht.
Foto: Kürbis im Dialog mit Pfaffenhütchen
Auf der Westseite des Biotops wachsen die Zuckerüben. Aber jetzt zur Erntezeit sieht man eher hochwachsende Pflanzen, die optisch das Feld beherrschen. Es handelt sich um Unkrautrüben, vom Landwirt Schosser genannt. Zu dieser Pflanze habe ich mir Informationen aus „agrarheute“ geholt. Dort lerne ich folgendes: Sie tauchen als Altlast aus früheren Jahren auf, in der nicht rechtzeitig auf schossende Rüben geachtet wurde. Zuckerrüben sind zweijährige Pflanzen. Das bedeutet, dass sie im ersten Jahr neben dem Rübenkörper nur Blätter bilden. Für gewöhnlich entstehen erst im zweiten Jahr die auch Schosser genannten Samenträger. Die Rübenpflanze benötigt zum Schossen einen Kältereiz. Kühle Witterung und viel Sonne im Frühjahr lösen diesen Reiz manchmal auch schon im ersten Jahr aus und animieren die jungen Pflanzen so zum Schossen. Werden die Schossertriebe nicht vor der Samenbildung entfernt, drohen zukünftige Probleme mit Unkrautrüben. Eine Pflanze bildet bis zu 5000 Samen. Diese können über 20 Jahre hinweg immer wieder auflaufen. Unkrautrüben sind eine hartnäckige Konkurrenz für Kulturrüben. Im Frühsommer, wenn die ersten Schosser in der Blüte stehen, kann man Menschen auf dem Rübenacker sehen, die in mühevoller Arbeit die Schosser mit der Hacke entfernen oder sie herausziehen. So war es auch in diesem Jahr, nur offensichtlich nicht sehr nachhaltig. Ich kenne das noch gut aus meiner Kindheit.
Peter Schack
Juli
Der Frühling ist eine sehr schöne Jahreszeit voller Energie und Erneuerung“, war in der Mai Ausgabe des Echo zu lesen. Gemeint war damit vorrangig die Natur. Aber auch die aktive Biotopler liefen zur Höchstform auf, sofern das Wetter dies zu ließ. Das Gewächshaus hatte wegen der Frühjahrsstürme Schaden genommen. Einige Scheiben waren herausgedrückt worden und mussten wieder eingefasst werden. Die Schiebetür bewegte sich keinen Zentimeter mehr nach links oder nach rechts. Da war technischer Verstand gefordert. Dabei stellte sich heraus, dass der Türrahmen schon immer fehlerhaft eingebaut worden war. Jetzt flutscht die Tür in die Richtung, in der wir sie haben wollen. Auch die Fenster sind wieder dort, wo sie sein müssen. Dann wurde geputzt, bis die Scheiben nachgaben und wieder die Fassung verloren.
Bild: Conni freut sich auf das Gewächshaus
Die Wasserversorgung
In der Vergangenheit haben wir das Wasser zum Gießen aus dem Umlaufbecken in Vorratsbehälter gepumpt. Leider ist der Beton des Umlaufbeckens so brüchig geworden, dass sehr viel Wasser versickert und die Wasserversorgung ab Juli nicht gesichert ist. Wir haben deshalb aus Salzgitter Thiede einen zweiten Tank gekauft und ihn sofort gefüllt. Den Transport hat dankenswerter Weise unser Mitglied Lutz Rohloff aus Abbesbüttel übernommen. Jetzt haben wir 2 Kubikmeter Wasser auf Vorrat. Überflüssig zu erwähnen ist, dass wir auch das Regenwasser an unserer Hütte auffangen. Manchmal dauert es eben ein wenig länger.
Bild: Der zweite Wassertank
Eine gruselige Stromrechnung
Im Frühjahr erreichte uns eine Hiobsbotschaft. BS Energy schickte uns eine Jahresabrechnung über 1400€. Das war mehr als das Zehnfache dessen, was wir sonst bezahlen mussten. Hatten wir so viel mehr Strom verbraucht? Durch ein Foto des derzeitigen Zählerstandes an den Energieversorger stellte sich heraus, dass der Mitarbeiter den Verbrauch falsch abgelesen hatte. Die korrigierte Rechnung belief sich auf 120€. Unsere Erleichterung kann sich jeder vorstellen. Was wäre gewesen, wenn die Uhr falsch gezählt hätte? Wie hätten wir das beweisen können? Im TV war einige Tage vorher über einen Fall berichtet worden, indem die Hausbesitzer große Schwierigkeiten hatten, ihren Versorger zu überzeugen, dass der Zähler defekt war.
Wohnungspflege
Diverse Steinhaufen sollen Unterschlupf besonders für Reptilien bieten. Sie werden mehrfach im Jahr freigeschnitten, damit die Sonnenstrahlen die Steine erreichen und erwärmen. Eine schöne Aufgabe, denn dort haben wir schon Blindschleichen und Eidechsen gesehen.
Foto: Eine einfache, aber wirkungsvolle Unterkunft für Reptilien
Kürbisse . Jedes Jahr ein neues Risiko
Ein Vorhaben, das uns viel zumutet. Zuerst mähen, dann Grassoden ausarbeiten , um ein Pflanzloch graben zu können. Danach die Pflanzstelle mit Kompostmit füllen. Jetzt total gewissenhaft, um die Bedeutung des Tuns bewusst, die jungen Pflanzen hineinsetzen. Dieser Vorgang wiederholt sich 43 mal an ausgewählten Stellen in der Hoffnung, dass die Ernte reichlich wird. In der ersten Zeit wird beinahe jeden zweiten Tag mit der Gießkanne gegossen. Was für eine Rennerei und Schlepperei. Aber dieses Mal erhielten wir Unterstützung von oben. Es regnete und damit wurden die gefräßigen Nacktschnecken aktiv. Sie müssen gut geschmeckt haben, unsere Kürbispflanzen, denn bereits am übernächsten Tag war die Hälfte der Jungpflanzen verschwunden.
Bild: ein gedeihliches Zuhause für die Kürbisse
Wer Interesse hat, bei uns mitzumachen: Wir sind jeden Mittwoch von 09.00 bis 12.30Uhr in der ehemaligen Kläranlage. Jeder ist eine Verstärkung und unabhängig von seinen Fähigkeiten willkommen.
Peter Schack